Stich für Stich

Dieses Wochenende geht die Weltausstellung zu Ende. Vor über 150 Jahren fand die erste Schau dieser Art in London statt. Die Schweiz war schon damals mit dabei.

Andrej Abplanalp

Andrej Abplanalp

Historiker und Kommunikations-Chef des Schweizerischen Nationalmuseums.

Wenn Sie sich das nächste Mal über eine langweilige Arbeit beklagen, denken Sie an folgende wahre Geschichte: 1851 fand in London die erste Weltausstellung statt. 25 Länder und 15 britische Kolonien stellten 13’000 Werke aus. Eines davon war eine Weissstickerei aus dem Kanton Appenzell-Ausserrhoden. Ein ganzes Jahr lang hat wahrscheinlich eine einzige Handstickerin an diesem Schaustück gearbeitet. Zehntausende von Stichen waren nötig, um dem Sujet auf dem vier Quadratmeter grossen Baumwollmusselin die nötigen Konturen zu geben. Für sechs Millionen Besucher aus aller Welt wurde die Stickerei zum Erkennungszeichen für das Ostschweizer Textilhandwerk.

Seither hat die wirtschaftliche Bedeutung dieses Textilhandwerks abgenommen. Aus der Haute Couture ist es aber auch heute nicht wegzudenken.

Weissstickerei von 1851, gefertigt von einer Handstickerin aus Bühler (AR). Foto: Schweizerisches Nationalmuseum

Eine kurze Dokumentation über die Weltausstellung von 1851.

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