
Rassismus im Sport: ein Spiegel der Gesellschaft
Rassistische Beleidigungen sind im Alltag heute viel weniger akzeptiert als früher. Im Sport jedoch kommt Rassismus nach wie vor allzu oft ungestraft zum Ausdruck. Weshalb?
Wir gegen die Anderen
Entwicklung im Schweizer Fussball
Ein Problem aller Ebenen
Lange wurde das Problem ignoriert. Mit der Zeit hat sich das Bewusstsein für Rassismus verändert und verschiedene Vereine und Clubs nahmen den Kampf gegen Rassismus im Sport auf. Besonders im Fussball existieren grosse visuelle Kampagnen. Zum Beispiel die wichtige Kampagne der UEFA «Say No to Racism» oder das Niederknien gegen Rassismus vor jedem Anpfiff, zum Beispiel an der EURO 2020. Dies sind Bilder, die medienwirksam um die Welt gehen, doch im Kampf gegen Rassismus braucht es nicht nur «Lippenbekenntnisse»: Die Sichtweise von Rassismus betroffenen Menschen muss in der Ausbildung von Trainerinnen und Trainern sowie in der Schule thematisiert werden. In vielen Ländern wird auch der Fanarbeit hohe Bedeutung beigemessen. Dabei wird den jugendlichen Fans ein soziales Umfeld zur Verfügung gestellt und so ein vertrauter Rahmen geschaffen, wo Anti-Diskriminierungs-Initiativen wirkungsvoll sein können, oftmals noch unterstützt von einem Profispieler oder einer Profispielerin des jeweiligen Clubs.
Allerdings ist es mit Präventionsarbeit allein nicht getan. Auch nicht mit dem Tragen von Trikots, Regenbogenfarben-Captainbinden, oder dem Hochhalten von Bannern mit dem Schriftzug «Say No to Racism». Es braucht auch Sanktionen und rechtliche Massnahmen. Rassistische Übergriffe durch Personen im öffentlichen Leben, wie Sportlerinnen und Sportler, Funktionärinnen und Funktionäre und Personen in der Politik müssen medienwirksam bestraft werden, basierend auf gesetzlichen Grundlagen.
Rassismus – Nicht nur ein Problem des Profisports
Swiss Sports History

Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit Swiss Sports History, dem Portal für Schweizer Sportgeschichte, das von der Fachstelle für Rassismusbekämpfung des Bundes unterstützt wird. Schulische Vermittlung sowie Informationen für Medien, Forschende und die breite Öffentlichkeit stehen im Zentrum des Portals. Mehr dazu auf sportshistory.ch.


