
Der bergsteigende König
König Albert I. von Belgien war ein begeisterter und geübter Bergsteiger. Er erklomm immer wieder Schweizer Gipfel und schaffte 1907 sogar eine Erstbesteigung. Trotz seiner alpinen Fähigkeiten erlitt er beim Bergsteigen einen tragischen Tod.
Das ist ebenso schade wie falsch, denn der belgische Blaublütler hinterliess gerade in der Schweiz spannende Geschichten. Als Albert 26-jährig und frisch mit der bayrischen Prinzessin Elisabeth verheiratet war, hörte er einen Vortrag von Ernest Solvay, dem Stifter der Solvayhütte am Hörnligrat des Matterhorn – die Leidenschaft des jungen Royals für das Bergsteigen war entfacht! Schon zuvor war er jeweils im Sommer in der familieneigenen Villa Haslihorn in Horw (LU) zu Gast gewesen, wo er die Schweizer Bergwelt jenseits des Vierwaldstättersee bewundert hatte.




Ein König im Strohlager




Belgisches Drama
Hinterher kamen Gerüchte auf, es könnte ein Attentat gewesen sein oder ein Suizid; ein amtlicher Bericht nährte die Zweifel, weil er die Position der Leiche erwähnte, die für einen Absturz untypisch sei... Zudem lag ein einzelner Stein voller Blut zwei bis drei Meter von der Leiche entfernt. Erst 70 Jahre später untersuchten Forensiker den Todesfall nochmals: Sie kamen dank modernen Analysemethoden zum Schluss, dass der König verunfallt war. Er wollte sich an einem Felsvorsprung hochziehen, als dieser abbrach, und Albert stürzte 18 Meter in die Tiefe und schlug mit seinem Kopf gegen einen Stein.
In der Folge bemühte sich Walter Amstutz, ehemaliger Kurdirektor von St. Moritz und mehrere Male Seilgenosse des Königs, um ein bleibendes Andenken an den royalen Bergsteiger. Er gründete 1993 mit anderen in Gedenken an König Albert eine «Stiftung zur Auszeichnung aussergewöhnlicher Leistungen im Alpinismus» mit Sitz in Zürich, die «The King Albert I Memorial Foundation». Alle zwei Jahre vergibt sie ihre Preise, sodass Alberts Wirken in der Welt des Alpinismus nicht vergessen geht.
Royals zu Besuch – von Sisi bis Queen Elizabeth
Obwohl die Schweiz keine royale Tradition hat, faszinieren die Geschichten der Königshäuser auch hierzulande. Ob Kaiserin, Königin oder Prinzessin: Eines hatten die königlichen Besuche gemeinsam, egal ob sie aus politischen, wirtschaftlichen oder privaten Gründen erfolgten. Sie lösten – damals wie heute – eine immense Begeisterung und Faszination in der Schweizer Bevölkerung aus. Dies zeigt die Ausstellung anhand von zahlreichen Bildern und exklusiven Objekten der Blaublütigen.


