Maschinenhalle von Ernst Morgenthaler. Zürich, 1950.

Trendiges Industrie­quar­tier

Das Zürcher Hard-Quartier war früher ein Industriestandort. Heute ist es ein Mekka für Nachtschwärmer geworden. Ein Blick zurück in eine Zeit, in der die Maschinen noch den Ton angaben.

Schweizerisches Nationalmuseum

Schweizerisches Nationalmuseum

Das meistbesuchte kulturhistorische Museum der Schweiz.

Das Zürcher Quartier Hard hat sich in den letzten Jahrzehnten vom Industrie- zum urbanen Trendquartier entwickelt. Hier trifft das pulsierende Nachtleben auf alternative Wohngenossenschaften, hier vermischt sich Kultur mit modernem Stadtleben. Noch vor ein paar Jahrzehnten wurden in dieser Gegend Maschinen produziert, welche in die ganze Welt verkauft worden sind.

Zwei Ölbilder von Ernst Morgenthaler (1887-1962) zeigen die industrielle Blütenzeit des Hard-Quartiers. Der Berner Maler, der in Zürich-Höngg gelebt hatte, malte die Bilder im Auftrag von Peter Schmidheiny. Dieser war in den 1950er-Jahren Präsident der Escher Wyss Maschinenfabrik AG und brauchte für die Eingangshalle seiner Büros ein Gemälde. Wo das zweite Morgenthaler-Bild hing, ist nicht bekannt. Man nimmt jedoch an, dass es an einem wichtigen Ort innerhalb der Escher-Wyss-Verwaltung zu sehen war und auf die Leistungen der Firma aufmerksam machte.

Die beiden Werke von Ernst Morgenthaler sind seltene Zeugen einer künstlerischen Auseinandersetzung mit der Zürcher Industrie im 20. Jahrhundert und erinnern die Betrachter, dass die Limmatstadt und die ganze Schweiz vor noch nicht allzu langer Zeit ein Industriestandort gewesen ist. Die Bilder befinden sich im Besitz des Schweizerischen Nationalmuseums.

Giesserei, von Ernst Morgenthaler. Zürich, 1946.

Das Zürcher Escher-Wyss-Areal um 1900.

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