
Schweizer Gründungslegende
Wilhelm Tell und der Rütlischwur - der Erste, der dies zu Papier gebracht hatte, war Petermann Etterlin. Der Luzerner Stadtschreiber verfasste die erste umfassende Chronik der Eidgenossenschaft.
Unter einem Baum steht Walter, den Kopf zur Seite geneigt. Vater Wilhelm Tell zielt mit der Armbrust auf den Apfel. Sollte er statt der Frucht seinen Buben treffen, gilt der zweite Pfeil in seinem Wams dem Vogt. Das Apfelschussbild hat sich im kollektiven Bewusstsein der Schweiz festgesetzt. Es entstammt der ersten umfassenden Chronik zur Eidgenossenschaft. Darin wird von auswärtigen Vögten erzählt, die ordentlich gebaute Steinhäuser vereinnehmen und treue Ehefrauen verführen wollen. Die Schwyzer, Urner und Unterwaldner solidarisieren sich untereinander und wehren sich gemeinsam gegen die fremde Obrigkeit.
Die Chronik wurde zwischen 1505 und 1507 vom Luzerner Gerichtsschreiber Petermann Etterlin verfasst. Der aufkommende Buchdruck förderte die Verbreitung von Etterlins Version der eidgenössischen Gründungslegende und beeinflusste noch Jahrhunderte später Grössen wie Friedrich Schiller oder Gioachino Rossini.
Chronik der Eidgenossenschaft, 1507, verfasst von Petermann Etterlin. Fotos: Schweizerisches Nationalmuseum


