![Sicht vom Säntisgipfel auf den Seealpsee, um 1890.](https://blog.nationalmuseum.ch/app/uploads/santis-titel-1890-300x225.jpg)
Mord auf dem Säntis
Im Februar 1922 fielen der Säntis-Wetterwart und seine Frau einem Verbrechen zum Opfer. Neue Erkenntnisse bringen Licht ins Dunkel dieses Beziehungsdeliktes, das weitherum Bestürzung auslöste.
![Die Wetterstation auf dem Säntis im Winter.](https://blog.nationalmuseum.ch/app/uploads/Observatorium-Saentis-koloriert-300x245.jpg)
![Heinrich Haas wurde auf dem Gipfelplateau von hinten erschossen und fiel bäuchlings in den Schnee.](https://blog.nationalmuseum.ch/app/uploads/polizeiakte-heinrich-haas-190x300.jpg)
![Magdalena Haas wurde im Büroraum neben dem Stehpult tödlich getroffen.](https://blog.nationalmuseum.ch/app/uploads/polizeiakte-magdalena-haas-188x300.jpg)
![Heinrich Haas im Arbeitszimmer der Wetterwarte mit Säntishund «Sturm».](https://blog.nationalmuseum.ch/app/uploads/haas-mit-sturm-santis-225x300.jpg)
![Säntisträger Rusch und sein Sohn, die den Wetterwart begrüssen](https://blog.nationalmuseum.ch/app/uploads/santistrager-225x300.jpg)
Opfer und Täter kennen sich
Zum Sterben schön…
![Blick auf den Säntis, 1932.](https://blog.nationalmuseum.ch/app/uploads/santis-300x220.jpg)
![Magdalena Haas als Coiffeuse ihres Mannes Heinrich. Hund «Sturm» schaut zu. Das Foto entstand per Selbstauslöser.](https://blog.nationalmuseum.ch/app/uploads/magdalena-und-heinrich-haas-mit-hund-sturm-187x300.jpg)
![Der Steckbrief für den Doppelmörder Gregor Kreuzpointner enthielt eine überaus detaillierte Beschreibung seiner Person und der Tat. Er wurde auch im grenznahen Gebiet von Deutschland und Österreich ausgehängt.](https://blog.nationalmuseum.ch/app/uploads/steckbief-kreuzpointner-300x280.jpg)
Makaberes Hin und Her um die Leichen
Um die kantonale Zuständigkeit für das Verbrechen kam es damals zu einem Gerangel unter Fachleuten: Auf dem Säntisgipfel kommen die Grenzen des Kantons St. Gallen sowie der beiden Halbkantone Appenzell Ausserrhoden und Innerrhoden zusammen. Die Leiche von Magdalena Haas wurde klar auf Territorium von Innerrhoden gefunden, da sich die Wetterwarte voll und ganz auf diesem befindet. Heinrichs Leiche lag hingegen an einer Stelle, für welche der Grenzverlauf zwischen St. Gallen und Innerrhoden auf der Karte zu ungenau eingezeichnet war, als dass sie eindeutig zugeordnet werden konnte. Darum wurden die polizeilichen und anatomischen Ermittlungsarbeiten zwischen Innerrhoden und St. Gallen aufgeteilt.
Kreuzpointners Leiche wurde auf dem Gebiet der ausserrhodischen Gemeinde Urnäsch gefunden. Ein Grab auf dem dortigen Friedhof wurde ihm jedoch verwehrt, mit der Begründung, dass dies zu einer «Entweihung des Friedhofs» geführt hätte. Auch sein Bürgerort Herisau und die Stadt St. Gallen, wo er zuletzt seine Schriften hatte, wollten den Übeltäter nicht auf ihrem Grund und Boden haben. Damit verstiessen die drei alle gegen die Bundesverfassung. Denn gemäss dieser haben die Behörden dafür zu sorgen, «dass jeder Verstorbene schicklich beerdigt werden kann». Die Leiche wurde dem Anatomischen Institut der Universität Zürich für Studienzwecke zur Verfügung gestellt. Den Transport bezahlten die drei Gemeinden.
![Beerdigung des Ehepaares Haas auf dem Friedhof von Appenzell am 1. März 1922](https://blog.nationalmuseum.ch/app/uploads/beerdigung-eherpaar-haas-300x300.jpg)
Dieser Artikel wurde vom Bieler Tagblatt übernommen. Er ist dort am 19.2.2022 unter dem Titel «Dort oben ist es zum Sterben schön» publiziert worden.