
Wie das Fürstentum Liechtenstein entstanden ist
Mehr als 300 Jahre schon gibt es das Fürstentum Liechtenstein. Das kleine Land zwischen der Schweiz und Österreich ist kein erobertes Gebiet und auch nicht aus einem Friedensschluss nach einem Krieg hervorgegangen, sondern wurde von den Fürsten von Liechtenstein gekauft, die dem Land ihren Namen gaben.


Kauf der Herrschaft Schellenberg
Landesherren waren zu dieser Zeit die Grafen von Hohenems, deren Gebaren den wirtschaftlichen Niedergang der Gegend beschleunigte. Der Historiker Peter Kaiser schrieb schon im 19. Jahrhundert über den Willkürherrscher Graf Ferdinand Carl von Hohenems:
Zur Verschwendung, zu Willkür und Gewalttätigkeit geneigt, achtete er kein Recht und folgte nur den Stimmungen seines heftigen und leidenschaftlichen Temperaments.
Eine Kommission unter der Leitung des Fürstabtes gelangte zum Schluss, nur ein Verkauf der beiden Gebiete könne die Situation noch retten. Daraufhin wurden Verkaufsverhandlungen geführt, um die Schulden der Grafen von Hohenems zu tilgen.
Weltliche wie kirchliche Vertreter interessierten sich für das Gebiet, darunter der Fürstabt von St. Gallen und der Bischof von Chur. Am 12. Juni 1697 richtete Fürst Johann Adam Andreas von Liechtenstein ein Schreiben an den Kaiser und meldete sich als Interessent für die Herrschaft Schellenberg an. Der Fürst, der auf der Suche nach einem reichsunmittelbaren Gebiet war, bot die höchste Summe und erhielt den Zuschlag. Der Kaufpreis von 115'000 Gulden lag weit über dem wirtschaftlichen Wert des von Krieg, Pest und Hexenverfolgung gebeutelten Gebietes.
Erwerb der Grafschaft Vaduz
1719 – Vereinigung von Schellenberg und Vaduz zum Fürstentum




