
Kurze Strecke, grosse Wirkung
1975 nahm die SBB nach langer Zeit wieder eine Neubaustrecke in Betrieb: Die nur knapp acht Kilometer lange Heitersberglinie zwischen dem Limmattal und Lenzburg. Zum Hingucker auf dieser Strecke wurde der neue Städteschnellzug Swiss Express.
Der Ort war aber durchaus passend gewählt. Eines der wichtigsten Ziele der SBB in dieser Zeit war die sogenannte Entflechtung: Bahnlinien sollten gänzlich kreuzungsfrei gestaltet werden, vor allem Hauptverkehrsströme im Mittelland. Am Brückenbauwerk Erlimoos, zwischen Othmarsingen und Lenzburg wurde diese Philosophie augenfällig: Zwei Bahnlinien und eine Kantonsstrasse kreuzen sich im gleichen Schnittpunkt auf drei Etagen. Das Bauwerk symbolisierte grosszügige und grossräumige Lösungen im dicht verflochtenen Eisenbahnnetz. Entflechten, modernisieren, beschleunigen. Die SBB wollten sich als moderne, zweckmässige und zukunftsgerichtete Unternehmung zeigen.





Der Abschnitt von der Reussbrücke bis Lenzburg entstand zu grossen Teilen auf dem alten Trasse der ehemaligen Nationalbahn von 1877. Beim Umbau zur modernen Schnellzugslinie wurde das vorhandene Trasse auf Doppelspur erweitert und gestreckt. Grosszügig erweitert wurden auch die Bahnhofsanlagen in Spreitenbach, Mägenwil, Othmarsingen und Lenzburg. Sie erhielten moderne Sicherungsanlagen und längere Überholgleise.


