
Als Napoleon III. in Thun zur Schule ging
Thun lockte im 19. Jahrhundert viele Touristen an. Der spätere Kaiser Napoleon III. kam jedoch nicht zur Entspannung ins Berner Oberland, sondern zur Ausbildung.


Mit der Organisation der militärischen Ausbildung stiessen die Kantone schnell an ihre Grenzen. Vor allem bei der Schulung von Offizieren fehlte es an allen Ecken und Enden. Deshalb wurde 1818 die Eidgenössische Central-Militärschule in Thun ins Leben gerufen. Im Berner Oberland sollte das militärische Kader der Eidgenossenschaft den letzten Schliff erhalten. Bereits 1819 wurden auf der Allmend die ersten Kurse durchgeführt. Unter anderem von Guillaume Henri Dufour, einem der Gründungsmitglieder der Schule.
Auch im Osten des Landes waren man begeistert. Nicht von der Militärschule in Thun, sondern von ihrem Schüler Louis-Napoleon. Der Kanton Thurgau ernannte den Franzosen 1832 zum Ehrenbürger. Durch diesen Akt erhielt der «Thurgauer» auch die Schweizer Staatsbürgerschaft. Aus diesem Grund konnte der spätere französische Kaiser im Juli 1834 zum Berner Artillerie-Hauptmann ernannt werden und auch an den eidgenössischen Übungslagern teilnehmen.
1848 wurde Louis-Napoleon zum Präsident von Frankreich gewählt und rund vier Jahre später liess er sich – wie sein Onkel Napoleon I. fast 50 Jahre zuvor – zum Kaiser von Frankreich krönen. Seine Herrschaft ging nach einer entscheidenden Niederlage im Deutsch-Französischen Krieg zu Ende. Napoleon III. wurde 1870 in Sedan gefangengenommen und in der Folge ins Exil nach Grossbritannien geschickt, wo er drei Jahre später starb.
Falls dies nicht möglich war, vertrat er einen ähnlichen humanitären Ansatz wie Dufour. Das zeigte sich exemplarisch 1870 in der Schlacht von Sedan: Die französische Armee war umzingelt und Napoleon III. kapitulierte mit dem Ziel, so das Leben seiner Offiziere und Soldaten zu retten. Als Folge wurde Napoleon III. gefangen genommen und ins Exil geschickt.
Royals zu Besuch – von Sisi bis Queen Elizabeth
Obwohl die Schweiz keine royale Tradition hat, faszinieren die Geschichten der Königshäuser auch hierzulande. Ob Kaiserin, Königin oder Prinzessin: Eines hatten die königlichen Besuche gemeinsam, egal ob sie aus politischen, wirtschaftlichen oder privaten Gründen erfolgten. Sie lösten – damals wie heute – eine immense Begeisterung und Faszination in der Schweizer Bevölkerung aus. Dies zeigt die Ausstellung anhand von zahlreichen Bildern und exklusiven Objekten der Blaublütigen.


