
Tod eines Diplomaten
Im Mai 1923 erschoss Maurice Conradi einen sowjetischen Diplomaten in Lausanne. Die Tat und der spätere Freispruch des Mörders führten zu grossen diplomatischen Spannungen.


Der Vertrag von Lausanne
Das Osmanische Reich kämpfte im Ersten Weltkrieg an der Seite der Mittelmächte Deutschland, Österreich-Ungarn und Bulgarien. Nach der Niederlage gegen die Entente bestehend aus Grossbritannien, Frankreich und Russland wurde der Nahe Osten neu geordnet und das Ende des Osmanischen Reiches endgültig besiegelt. Im Vertrag von Sèvres mussten die Türken 1920 grosse Gebiete abtreten. Doch türkische Nationalisten unter Mustafa Kemal Pascha (Atatürk) lehnten diesen Vertrag ab und errangen im Türkischen Befreiungskrieg (1919–1922) militärische Erfolge. Das zwang die alliierten Siegermächte zu neuen Verhandlungen, die ab November 1922 in Lausanne über die Bühne gingen. Dabei erhielt die neue Republik Türkei einige Gebiete zurück oder konnte bereits geplante Grenzverschiebungen unterbinden.
Die Sowjetunion war nicht offizielle Teilnehmerin der Verhandlungen in Lausanne, da sie nicht zu den Siegermächten des Ersten Weltkriegs gehörte. Zwar war Russland bis 1917 Teil der Entente gewesen. Aber mit der Oktoberrevolution und der Machtergreifung der Bolschewiki trat das Land aus der Entente aus und schloss 1918 einen Separatfrieden mit den Mittelmächten. Die Alliierten betrachteten dies als Verrat und isolierten das Land.


Persönliche Rache
Ich habe eine gute Sache vollbracht, denn die Russen haben ganz Europa ruiniert.