du – ein Magazin für die Ewigkeit
Zeitungen und Magazine sind Gebrauchsgegenstände, die nach kurzer Zeit ins Altpapier wandern. Eine Ausnahme ist das «du». Das Kulturmagazin ist Kult und wird damals wie heute geschätzt und aufbewahrt.
Kunst und Journalismus, das passt oft nicht zusammen. «Verschleuderung staatlicher Gelder für eine Selbstinszenierung», schreiben die einen. «Verhinderte Künstler, die es nicht geschafft haben und nun urteilen», sagen die anderen. Ein Medientitel hat diese unterschiedlichen Welten jedoch perfekt miteinander verschmolzen: Das «du».
Das Kulturmagazin existiert seit 1941 und war bald über die Schweizer Grenzen hinaus bekannt. Gründer und erster Chefredaktor war Arnold Kübler. Sein Magazin wollte den Leserinnen und Lesern in Zeiten des Zweiten Weltkrieges etwas zwischenmenschliche Wärme spenden. Es ging Kübler und seinem Team weniger um eine News-Berichterstattung, stattdessen konzentrierte er sich auf die Menschen und deren Zusammenleben. Er blickte hinter die Schlagzeilen. Oder wie es Arnold Kübler in seinem ersten Editorial ausdrückte: «Du bist nicht allein! Du bist nicht allein für Dich da. Du hast Verantwortungen und Aufgaben jenseits Deiner persönlichen Neigungen und Abneigungen.» So ist auch der Titel des monatlich erscheinenden Magazins entstanden. Ein Name übrigens, der nicht allen gepasst hat.
Die Kunst im Fokus
Trotz anfänglicher Kritik am Magazintitel schaffte sich das «du» bald einen Namen als hervorragendes Kulturmagazin. Mit gesellschaftspolitisch wichtigen Texten und emotionalen Bildstrecken baute sich das Heft eine treue Leserschaft auf. Mitte der 50er-Jahre lag diese weit über 30’000 Personen. Nachdem Manuel Gasser 1958 Arnold Kübler als Chefredaktor abgelöst hatte, fokussierte sich die «du»-Redaktion noch mehr auf künstlerische Themen. Nach zwei weiteren Wechseln in der Chefredaktion wurde das Magazin 1989 an das Zürcher Medienhaus Tamedia verkauft. Wer jetzt befürchtete, das «du» werde aus finanziellen Gründen bald nicht mehr existieren, sah sich getäuscht. Mit Dieter Bachmann übernahm ein Mann das Ruder, der das Magazin nicht nur zu vergangenen Erfolgen zurückführte, sondern es gleichzeitig auch modernisierte. Mit Hilfe von Tamedia erreichte das Printprodukt neue Rekordmarken. Trotzdem waren die langfristigen Erfolgsaussichten nicht rosig und Tamedia verkaufte das «du» 2004 an den Niggli Verlag. Heute führt der Rapperswiler Verleger Oliver Prange das Magazin weiter.