Braun in schwarz-weiss
Mit seinen Bildern der Schweiz hat Jean Adolphe Braun halb Europa verzaubert. Er war ein wichtiger Faktor im aufkommenden Tourismus im 19. Jahrhundert.
Jean Adolphe Braun beflügelte mit seinen Bildern Mitte des 19. Jahrhunderts die Fantasie des europäischen Bürgertums. Der Fotograf aus dem Elsass spezialisierte sich auf Ansichten von Landschaften und Städten. Er machte Bilder in Italien, Österreich, Belgien, Holland, Frankreich, Ungarn, Ägypten und in der Schweiz. Unser Land hatte es ihm besonders angetan.
Ab den 1850er-Jahren begannen immer mehr Menschen zu reisen. Eigene Fotoapparate besassen aber die Wenigsten. Das war einerseits zu teuer, andererseits brauchte es ein grosses technisches Verständnis, um gute Fotografien zu machen. Deshalb kauften die meisten Touristen Bilder vor Ort. Bald entstand ein florierendes Geschäft mit Fotos und Alben. Führend war die Firma Braun & Cie von Jean Adolphe Braun und seinem Sohn Gaston in Mulhouse. Ihre Ansichten der Schweiz verbreiteten sich in ganz Europa und prägten das touristische Bild des Landes mit. Quasi als «Nebenprodukt» dokumentierten die beiden Franzosen auch die Entstehung der Infrastruktur in den Alpen. Neben dem Verkauf an diversen Touristendestinationen baute der gewitzte Geschäftsmann Braun einen Katalogversand seiner Produkte auf. Interessierte konnten darin das Angebot studieren und Abzüge oder Alben bestellen. So erreichte der Elsässer sowohl die reisende Kundschaft, wie auch diejenigen, die zu Hause geblieben waren.
Jean Adolphe Brauns Bilder lassen den Betrachter in die Aufbruchsstimmung des 19. Jahrhunderts eintauchen und zeigen eine idyllische Schweiz, deren Natur tausende von Menschen angelockt hat.