
Jugendunruhen auf Video
An den Opernhauskrawallen in den 80er-Jahren war das neue Medium Video an vorderster Front dabei.
Die Jungen von damals experimentierten mit der Anfang der 1970er-Jahre entwickelten Videotechnik. Sie war relativ billig, einfach und überall einsetzbar. Mit der Videotechnik erhielten politisch Engagierte ein Mittel, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Das neue Medium eignete sich vortrefflich, um ein Publikum zu erreichen und gleichzeitig authentisch zu bleiben. Während den Jugendunruhen der 80er-Jahre waren Videokameras an vorderster Front dabei.
Am 30. Mai 1980 nahmen die Unruhen mit dem sogenannten Opernhauskrawall ihren Anfang. Die Jugend fühlte sich kulturell benachteiligt und protestierte vor dem Zürcher Opernhaus für alternative Kulturangebote und gegen einen Kredit für den geplanten Umbau des Opernhauses. Die Polizei war mit einem grossen Aufgebot präsent – die Lage eskalierte. Die in dieser Zeit entstandenen Videoarbeiten sind einmalige Zeitzeugnisse einer bewegenden Zeit.
Opernhaus-Krawall
Video von Studierenden der Ethnologie (Projektgruppe Community Media) über die Demo vom 30. Mai 1980 vor dem Opernhaus. Das Video wurde an einer Vollversammlung (VV) im Volkshaus gezeigt und darauf vom damaligen Zürcher Erziehungsdirektor Alfred Gilgen mit einem Vorführverbot belegt, was in der Folge für einigen Wirbel an der Universität sorgte. Vimeo
Gwalt
Dokumentation von brutalen Polizeieinsätzen und von Verletzungen von Demonstranten durch Gummigeschosse und Polizeiknüppel, produziert für das «Tribuna» vom Januar 1981 im Volkshaus Zürich. Auf Verlangen der Betroffenen wurde dieses Tape nach der ersten Aufführung im Volkshaus nicht mehr öffentlich vorgeführt. Vimeo
Züri brännt
Der Videofilm der Zürcher Jugendunruhen der 1980er-Jahre: Strassenschlachten, Nacktdemos, Punkmusik, gelebte Autonomie. Die Zürcher Bewegung sagte sich los vom puritanischen Zürich und forderte Leben, Raum, Geld – alles, und zwar subito! Vimeo
Die Jugendunruhen der 80er-Jahre: eine Zeitreise. SRF