Von Obwalden direkt auf den Mars

Maxon Motor aus Sachseln rüstet die NASA mit Elektromotoren aus. Eine Erfolgsgeschichte aus der Zentralschweiz.

Andrej Abplanalp

Andrej Abplanalp

Historiker und Kommunikations-Chef des Schweizerischen Nationalmuseums.

Wir verbinden Hightech gedanklich mit pulsierenden Grossstädten. Wer kommt schon darauf, dass an den idyllischen Ufern des Sarnersees modernste Technik für die Raumfahrt hergestellt wird? Aber genauso ist es. In Sachseln liegt der Hauptsitz von Maxon Motor. Als die Firma 2004 das Marsmobil «Opportunity» mit insgesamt 39 Elektromotoren ausgerüstet hat, wurde sie weltberühmt. Diese Motoren sind nicht nur technisch hochstehend, sondern auch langlebig. Eigentlich hatte die NASA eine 90-tägige Expedition geplant. 2014 feierte die «Opportunity» ihr zehnjähriges Jubiläum. Niemand hatte damit gerechnet, dass die Motoren bei den extremen Verhältnissen auf dem Mars länger als drei Monate funktionieren würden.

2018 startet erneut eine Mission zum Mars. Die NASA schickt eine Robotersonde mit dem Namen InSight auf den roten Planeten. Sie wird nach der Landung fix installiert und soll helfen, mehr über den Aufbau und die Struktur zu erfahren. Maxon steuert auch zu diesem Unternehmen wichtige Teile bei. Die US-Weltraumbehörde greift bei ihrer für 2020 geplante Mars-Rover-Mission erneut auf das Know-How aus Sachseln zurück. Die europäische Weltraumbehörde ESA will 2020 ebenfalls dorthin. Ihr Rover wird - wen wunderts - mit Motoren aus dem Kanton Obwalden betrieben werden, von denen sich einer in der Sammlung des Schweizerischen Nationalmuseums befindet. Es scheint, als seien Maxon und der Mars untrennbar miteinander verbunden.

Spannende Dokumentation über die Mars-Mission mit Opportunity. Quelle: NASA

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