Die Zürcher Stadtpolizei vor und nach den «Globus-Krawallen» von 1968
Vor 50 Jahren kam es in Zürich zu den sogenannten «Globus-Krawallen». Eine Schenkung aus dem Jahr 2001 zeigt, wie unterschiedlich die Ausrüstung der Polizei vor und nach diesen Auseinandersetzungen war.
Die so genannten «Globus-Krawalle» in der Nacht vom 29. auf den 30. Juni 1968 trafen die damalige Stadtpolizei völlig überraschend. Sie war weder psychologisch noch ausrüstungsmässig auf einen Vorfall dieser Art vorbereitet. Die Beamten der Stadtpolizei trugen bei ihrem Einsatz nur das Hemd und die Schirmmütze oder den typischen Bobby-Helm nach englischem Vorbild, der zur 1962 eingeführten blauen Uniform gehörte. Die damalige Uniform und Ausrüstung bot den Beamten der Stadtpolizei nur unzureichenden Schutz gegen Angriffe.
Unmittelbar nach den ersten Unruhen wurden Helme mit Plexi-Visier und Nackenschutz sowie weitere Ausrüstung beschafft. Darunter geflochtene Schilde die, im Gegensatz zu den später beschafften Schildern aus Kunststoff, grosse Steine besser abfederten. Parallel dazu wurde auch die Ausbildung des Ordnungsdienstes (OD) verbessert. Bilder aus jener Zeit zeigen die Einsatzkräfte bei Übungen in voller neuer Ausrüstung auf dem Militärflugplatz in Dübendorf.
Im Jahr 2001 erhielt das Schweizerische Nationalmuseum von der Stadtpolizei Zürich eine komplette Ausrüstung des Ordnungsdienstes aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, bestehend aus 23 Teilen. Darunter befinden sich sowohl Teile aus der Zeit vor 1968, der blaue Bobby-Helm und die Schirmmütze, sowie die später eingeführten OD-Helme und die Schutzschilde und weitere Uniformelemente wie ein Uniformrock, Hosen, Hemden, Ledergamaschen, Handschuhe und Militärschuhe. Die verschiedenen Ensembles zeigen den Unterschied der Ausrüstung vor und nach den Jugendunruhen von 1968 sehr gut.