
Fussball für alle – erst seit 50 Jahren
1968 markierte einen Wendepunkt in der Geschichte des Schweizer Fussballs. Es war das Jahr, in dem Fussball endlich für alle zugänglich wurde: Am 28. Februar wurde mit dem «Damen-Fussball-Club Zürich» der erste Frauenfussballverein der Schweiz gegründet.
Das Spiel im Fussballklub war Mädchen und Frauen in den 1960er-Jahren verboten, aber schweizweit entstanden erste informelle Teams, die sich an lokalen «Grümpelturnieren» massen. Das bekannteste Team war der FC Goitschel, das im Kanton Aargau viele erfolgreiche Turniere bestritt. In Sitten kam es 1965 zu einem spektakulären Fall, als die 12-jährige Madeleine Boll versehentlich einen Spielerpass ausgestellt bekam und mit den Knaben mitspielen durfte, bis der Verband seinen Fehler bemerkte und dem Mädchen die Lizenz entzog.
1966 wehrte sich der nationale Fussballverband gegen die Aufnahme des FC Goitschel, bot den Spielerinnen aber die Schiedsrichter-Ausbildung an. Stück für Stück eroberten sich die jungen Kickerinnen so die Männerbastion Fussball. Das erste Spiel mit je 11 statt wie an Turnieren mit 6 Spielerinnen fand im Frühling 1967 in Wohlen statt: Goitschel gewann gegen ein gemischtes Zürcher Team mit 6:0.
Aus diesem Zürcher Team formierte sich im Februar 1968 der DFCZ, als erster Klub im Sinne eines Vereins (nach Artikel 60 ZGB). Als Gründerinnen und Gründer gelten die beiden Schwestern Ursula und Trudy Moser, sowie deren Vater Franz. Nach der offiziellen Gründungsversammlung fand am 11. April 1968 die konstituierende Generalversammlung des DFC Zürich statt. Die Dokumente aus der Frühzeit lagern heute im Archiv des FC Zürich.





50 Jahre Frauenfussball in der Schweiz. Ausschnitt aus der Tagesschau vom 22. Juli 2018. SRF