Das Fest der Symbole und Bräuche
Weihnachten hat sich immer mehr zu einem weltlichen Familienfest gewandelt. Heute werden Symbole und Bräuche kombiniert. Das war nicht immer so.
Die Adventszeit ist besonders für Kinder schön. Mit kleineren und grösseren Kalendern wird die Zeit bis zum Weihnachtsfest verkürzt. Den ersten klassischen Adventskalender brachte der deutsche Verleger Gerhard Lang 1903 auf den Markt. Gemeinsam mit Grafiker Ernst Kepler entwickelte er ein Exemplar mit Versen und Bildchen zum Aufkleben. Lang und Keplers Kalender fand schnell Anklang und wurde schon bald von anderen kopiert. Bereits ein Jahr später legte eine Zeitung aus Stuttgart ihrer Ausgabe einen Adventskalender bei. Der Erste Weltkrieg verzögerte dann allerdings die grossflächige Verbreitung dieses Brauchs. Erst in den 1920er-Jahren stieg das Interesse wieder an. Dieses Mal jedoch rasend schnell. Heute findet man in jedem Kinderzimmer einen Adventskalender und nicht selten stammen diese von grossen Firmen wie Playmobil oder Lego, die damit nicht nur ihre Produkte verkaufen, sondern auch gutes Geld verdienen.
Schon länger werden in unseren Breitengraden Krippenfiguren aufgestellt. Figuren von Maria, Josef und dem Christkind gehören seit dem 14. Jahrhundert zur Weihnachtsfeier. Anfangs standen sie vor allem in Kirchen. Erst im 19. Jahrhundert wurden Krippen vermehrt auch im privaten Bereich gezeigt. In dieser Zeit entwickelte sich das Weihnachtsfest von einem streng religiösen Feiertag auch zu einem familiären Fest. Dadurch wurde auch die Trennlinie zwischen Katholiken und Protestanten aufgeweicht. Zuvor war klar: Das Weihnachtssymbol der Protestanten war der Christbaum, jenes der Katholiken die Krippe. Heute steht beides wie selbstverständlich nebeneinander in der Stube. Dazu hängt in jedem Kinderzimmer ein Adventskalender.