Saumässiges Glück
Warum Schweine Glücksbringer sind und die Berner auf der Jagd glücklicherweise einen Bären erlegt haben...
Schweine sind heute ein beliebtes Symbol für Glück. Die Ursprünge dafür sind im Mittelalter zu suchen. Damals galten die Tiere als Zeichen von Wohlstand. Nicht nur waren Schweine Allesfresser und deshalb relativ einfach mit Resten zu füttern, sie vermehrten sich auch schnell und bescherten ihren Besitzern damit eine konstante Nahrungsquelle. Wer in dieser Epoche also Schweine halten konnte, nagte nicht so arg am Hungertuch wie grosse Teile der Bevölkerung.
Bereits bevor das Schwein zum Haustier wurde, war es eine willkommene Bereicherung auf dem Esstisch. Wildschweine werden seit der Frühzeit gejagt und gegessen. Beliebt waren die Tiere jedoch nicht nur als saftiges Stück Fleisch. Bei den Germanen galt der Eber als Zeichen der Männlichkeit. Die Kelten verehrten ihn wegen seines Mutes und seiner Angriffslust und machten ihn deshalb zu einem Kriegssymbol. Auch als Wappentier hat sich der Eber einen Namen gemacht, wenn auch nicht im gleichen Mass wie die noch beliebteren Löwen-, Adler oder Bärenmotive.
Letzteres ziert übrigens seit Jahrhunderten das Wappen von Bern. Die Legende besagt, dass Herzog Berchtold V. von Zähringen, Gründer der Stadt Bern, dem neuen Ort Namen und Wappentier des ersten auf dem heutigen Stadtgebiet erlegten Wildtiers gegeben hat. Nicht auszudenken, wenn es eine Wildsau gewesen wäre.
So gesehen, hatten die Berner saumässiges Glück, haben sie einen Bären erlegt und nicht ein Eichhörnchen, ein Hase oder gar ein Wildschwein.