
Antennenwälder u0026 Sendetürme
Sie sind von weitherum sichtbar und gehören mittlerweile zur Identität ganzer Regionen: Die Sendetürme. Ab den 1920er-Jahren wurden in der Schweiz Radiosignale über erste Sendeanlagen verbreitet. Ab den 1950er-Jahren kamen Antennen für das Ausstrahlen von Fernsehprogrammen dazu. Die Radio- und TV-Sendeanlagen, im speziellen ihre Sendetürme, sind in der Schweiz als Landmarken und Orientierungspunkte nicht mehr wegzudenken.
Radio Pionierzeit

Die kleinen Sendeanlagen der ersten Radiosender verschwanden bereits vor dem Zweiten Weltkrieg wieder. Im Raum Bern wurde die Infrastruktur der Radio Schweiz AG weiterhin für die Radiotelegrafie genutzt. Erst 1982 stellte die Sendeanlage Münchenbuchsee den Betreib ein. Internationale Fernschreibe- und Telexverbindungen wurden nun über Kabel und Satellit vermittelt. Eine Art Ersatz für Münchenbuchsee war eine auffällige Infrastruktur im Wallis. Die PTT nahm 1974 die schweizerische Satelliten-Bodenstation Leuk Brentjong in Betrieb. Heute sollen ausländische Geheimdienste und deren Subunternehmen die Anlage nutzen.
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Von Landessender bis DAB+
Über die 1931-1933 eingeweihten Landessender Beromünster, Sottens und Monte Ceneri versorgte die PTT über Mittelwelle fortan die drei Sprachregionen mit den SRG-Radioprogrammen. Die Senderstandorte waren so gewählt, dass die grossen Städte und möglichst weite Landesteile mit den ausgestrahlten Radiowellen erreicht werden konnten. Die Stahlfachwerktürme der Landessender entwickelten sich zu regionalen Landmarken und zu Zeugen der Schweizer Ingenieurskunst. Das markanteste Beispiel ist der 215 Meter hohe Blosenbergturm bei Beromünster von 1937-1939.
Auf den Skalen der Radios waren die Sender jeweils schriftlich aufgeführt. Die Landessender wurden zum klingenden Namen. Das Stichwort «Beromünster» mag gegenwärtig noch viele ältere Menschen direkt in die Jugendjahre katapultieren. Der hölzerne Röhrenradio war Mittelpunkt der Stube und die Familie versammelte sich davor für gemeinsame Hörerlebnisse. Am Mittag um 12:30 verstummten die Gespräche am Mittagstisch. «Psssst – nach dem Piepston kommen die Nachrichten!».

Auf dem St. Anton im Kanton Appenzell-Innerhoden nahm 1952 ein erster UKW-Sender den Versuchsbetrieb auf. Ein recycelter Mast der Landi-Seilbahn von 1939 trug die Versuchsantennen. Die für die Schweiz wohl geschichtsträchtigste UKW-Sendeanlage stand aber nicht auf Schweizer Boden. Mit einer starken UKW-Sendeanlage auf dem italienischen Pizzo Groppera versorgte Roger Schawinski und sein Team von Radio 24 ab 1979 den Grossraum Zürich mit einem ersten privaten Radioprogramm. Aus Sicht der Schweizer Behörden handelte es sich um einen «Piratensender», der das staatliche Monopol untergrub. Mehrmals erreichten sie die vorübergehende Schliessung des Senders auf fast 3000 Meter über Meer. Die wiederholten Schliessungen des Senders sorgten bei der Hörerschaft für eine Sympathiewelle. Eine Petition Ende 1979 sammelte innert wenigen Tagen über 200'000 Unterschriften für den Sender. 1983 war dann der Umzug nach Zürich möglich, seither sendet Radio 24 vom Uetliberg. Die Kult-Sendeanlage auf dem Pizzo Groppera steht übrigens noch heute. Allerdings nur als Ruine – ein Blitzschlag hat die Anlage 1984 zerstört.
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Radio-Spezialdienste

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TV-Sendetürme

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Radio Pionierzeit
Sie sind die ersten Antennenanlagen der Schweiz: die Sendestationen für Telegramme, Depeschen und Radiowellen.
Sendetürme in der Radio-Pionierzeit
Von Landessender bis DAB+
Die Landessender Beromünster, Sottens und Monte Ceneri versorgten die Schweiz ab 1931-1933 mit den Radioprogrammen der neu gegründeten SRG.
Radio Landessender bis DAB+
Radio-Spezialdienste
Für Spezialsendungen nach Übersee waren noch grössere Anlagen nötig. Und die Armee richtete in den Alpen sogenannte Réduitsender als strategische Rückfallebene ein.
Radio-Spezialdienste
TV-Sendetürme
Sendeanlagen für das Fernsehen dominierten ab den 1960er-Jahren buchstäblich das Gelände der Schweiz. Heute wären die Skylines von Mont Pèlerin, Bantiger, Chasseral, Säntis, Uetliberg u0026 Co. ohne Turm kaum wiederzuerkennen.
TV-Sendetürme