
Die erste Luftseilbahn
Mit dem Aufzug aufs knapp 3700 Meter hohe Wetterhorn. Davon träumte ein Ingenieur Anfang des 20. Jahrhundert. Sein Traum wurde teilweise Wirklichkeit und bescherte der Schweiz 1908 die erste Luftseilbahn für den Personenverkehr.
Feldmann wird als hartnäckig beschrieben. Ausdauer brauchte er auch für die Projektierung der Wetterhornbahn. Er überlegte, wie man Schienen durch Drahtseile «ersetzen» könnte. Seine Konstruktion sollte ohne Bahntrassee und Geleise und ohne Masten über den darunterliegenden Oberen Gletscher führen. Mit einer 116-prozentigen Neigung war seine Bahn denn eher auch ein Aufzug als eine Luftseilbahn. Daher der Name «Wetterhornaufzug». Das überforderte das Denken von manch einem Zeitgenossen.
1905 begann der Bau der ersten Etappe zur Station Enge auf 1670 Meter über dem Meer. 1907 erhielt die Bahn die definitive Konzession. Im ersten Betriebsjahr 1908, welches bis September dauerte, machte der Wetterhornaufzug 1880 Fahrten. Während der sechsjährigen Betriebszeit blieb es durchschnittlich bei dieser Anzahl Fahrten. Die einfache Fahrt kostete 3 Franken 50. Für die Hin- und Rückfahrt musste der schwindelfreie Fahrgast 5 Franken berappen.
Das erste Mal...
Es gibt immer ein erstes Mal. In dieser Serie werden historische Schweizer Premieren beleuchtet. Die Themen sind vielfältig: vom ersten Zebrastreifen bis zur allerersten Volksinitiative. Die Beiträge sind in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Bundesarchiv entstanden.


