
Ein Schweizer Universalgenie
Der Glarner Fritz Zwicky gehörte zu den intelligentesten Köpfen des 20. Jahrhunderts. Die Geschichte eines bis heute verkannten Genies.
Fritz Zwicky studierte Mathematik und Experimentelle Physik an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich. Er war zeitlebens im Umgang kein einfacher Mensch und trieb seinen Dozenten mit seinem oft besserwisserischen Gehabe den Blutdruck in die Höhe. Als er 1922 sein Studium als Doktor der Naturwissenschaften an der ETH abschloss, war das erst der Anfang seiner langen wissenschaftlichen Reise.
Zwickys Ideen sorgten immer wieder für Kopfschütteln und wurden von vielen Wissenschaftlern belächelt. Doch der Glarner liess sich nicht beirren und hatte vielfach Recht. Auch wenn dies teilweise erst Jahre oder Jahrzehnte später bewiesen wurde.
Trotzdem liess ihn die Raketentechnik nicht mehr los. Der Forscher war überzeugt, dass die Anziehungskraft der Erde überwunden werden konnte. Dazu wollte er ein Objekt in den Weltraum schiessen. Im Dezember 1946 startete der Test. Eine Rakete mit sechs Gewehrgranaten in der Spitze wurde gezündet. Die Granaten sollten später explodieren und die Stahlkugeln ausserhalb der Schwerkraft ins All schiessen. Doch der Versuch ging schief, da die Granaten nicht zündeten.


Doch der 4. Oktober 1957 veränderte alles. An diesem Tag schossen die Sowjets den Satelliten Sputnik in die Erdumlaufbahn und schockten damit die USA.
Bereits 12 Tagen nach der Sputnik schoss Fritz Zwicky das erste künstliche Objekt «Artificial Planet No. Zero», ein Stahlkügelchen, ins Weltall und konnte so das beenden, was er 1946 angefangen hatte. Und die nächsten Schritte hatte das Universalgenie bereits im Kopf: «Wir werfen zunächst etwas Kleines in den Himmel. Dann eine Schiffsladung Instrumente, am Schluss dann wir selbst.» Er sollte Recht behalten und mit seinen Theorien und Analysen einen Teil zu diesem wichtigen Schritt der Menschheit ins All beitragen.


