
Nicht auf Eis gelegt
Die international koordinierte Gletscherbeobachtung hat ihren Ursprung in der Schweiz. Während der beiden Weltkriege drohten die Gletschermessungen abzubrechen. Doch der Schweizer Paul-Louis Mercanton rettete die Forschungsarbeit durch die Wirren der Weltpolitik.
Geburtsstunde der koordinierten Gletscherbeobachtung
Ab 1913 übernahm der Schweizer Paul-Louis Mercanton die Funktion des Sekretärs. Der Elektroingenieur und promovierte Physiker betätigte sich in verschiedenen Fachgebieten und lehrte als Professor an der Universität Lausanne Physik, Elektrizitätslehre, Meteorologie und Geophysik. Seit der Entwicklung einer speziellen Bohrtechnik, die er erfolgreich am Trient-Gletscher im nördlichen Mont-Blanc-Gebiet durchgeführt hatte, gehörte er zu den grossen Namen in der Glaziologie.
Im Strudel der Weltpolitik
In jedem europäischen Land mit Gletschern fanden sich auch während des Krieges kompetente und engagierte Personen, die den nationalen Kontrollaufwand fortführten.
Pionierleistungen in der Glaziologie und im Radiorundfunk
Auch sein Vermächtnis der international koordinierten Gletscherbeobachtungen lebt weiter: Der World Glacier Monitoring Service, welcher seinen Sitz am Geographischen Institut der Universität Zürich hat, sammelt Gletscherdaten aus der ganzen Welt. Aufgrund des heute beobachteten globalen Gletscherschwundes und der verbundenen Konsequenzen, wie zum Beispiel Wasserknappheit oder Meeresspiegelanstieg, haben die Vereinten Nationen das Jahr 2025 zum Jahr des Gletscherschutzes erklärt. Am 21. März findet erstmals der Welttag der Gletscher statt.


