
Die Leidenschaften des Herrn von Besenval
Vor 300 Jahren wurde Peter Viktor von Besenval geboren. Der Schweizer Baron und Solddienstoffizier in französischen Diensten war ein leidenschaftlicher Sammler von Kunstgegenständen und Pflanzen und ein notorischer Liebhaber.
Der einstige Besitzer dieser exquisiten Kunstschätze war Peter Viktor von Besenval. Der Solddienstoffizier aus einer der mächtigsten Solothurner Patrizierfamilien trug bis zum Ende seines Lebens eine Kollektion zusammen, die bereits seine Zeitgenossen ins Schwärmen brachte. Als leidenschaftlicher Liebhaber der Künste verkörperte Besenval alle Eigenschaften, die im 18. Jahrhundert einem «Amateur» zugesprochen wurden: einen auserlesenen Geschmack, einen Instinkt fürs Schöne und viele freundschaftliche Beziehungen zu Künstlern. Tatsächlich wurde der General denn auch als «Honoraire Amateur» in die Königliche Akademie der Malerei und Bildhauerei aufgenommen.
Verschiedene Erbschaften und die im Militärdienst erzielten Einkünfte machten aus dem im Schloss Waldegg geborenen Solothurner, der seit seinem sechsten Lebensjahr in Frankreich lebte, einen wohlhabenden Mann. 1767 kaufte sich der Oberstleutnant des Schweizer Garderegiments im noblen Faubourg Saint-Germain ein Stadtpalais, in dem er Platz für seine ständig wachsende Kunstsammlung fand. Das gediegene Hôtel particulier trägt noch heute Besenvals Namen und ist seit 1938 der Sitz der Schweizer Botschaft in Frankreich.
Wie im Bereich der Kunst, wirkte Besenval auch im Bereich der Botanik als Mäzen. Als Dank für seine Unterstützung wurde sogar eine Pflanze nach ihm benannt. Unglücklicherweise hatte diese aber bereits einige Jahre zuvor ihren wissenschaftlichen Namen erhalten und ist deswegen heute nicht als «Besenvalia senegalensis», sondern als «Oncoba spinosa» bekannt.


