
Graubündens Hexen
In den Bergen schleichen sagenhafte Gestalten umher. Besonders viele Hexen wurden in Graubünden gesichtet.
In der Val Sumvitg, einem kleinen Tal in der Surselva, schoss ein Jäger einen Bären. Doch statt Blut liefen Mehlsuppe und Kirschen aus dem erlegten Tier. Ungläubig blickte der Mann auf den toten Bären, als im nahen Dorf die Totenglocken zu läuten begannen. Kurz darauf erfuhr der Jäger, dass soeben eine Frau mit «schlechtem Ruf» gestorben war. Dem Jäger war sofort klar, dass er eine Hexe in Bärengestalt erschossen hatte…
Das Thema Hexen zeigt, wie sich Sagen und die Realität gegenseitig beeinflussten, denn man kann davon ausgehen, dass die Erzählungen die Prozesse und Verurteilungen in die Höhe getrieben haben. Umgekehrt entstanden dadurch wohl auch immer wieder neue Sagen. Ein Teufelskreis im wahrsten Sinn des Wortes.


