
Dufour – Schweizer Universalgenie
Er war ein humaner General und ein innovativer Kartograf. Doch Guillaume Henri Dufour war auch Mobilitätspionier, talentierter Ingenieur und ein Politiker wider Willen.

Er baute Brücken

Er brachte Licht
Die mobile Gesellschaft war immer öfter auch nachts unterwegs, was die Verantwortlichen der städtischen Infrastrukturen vor neue Herausforderungen stellte. Um den steigenden Lichtbedarf decken zu können, begannen sie, mit Gaslampen zu arbeiten. Diese waren nicht nur deutlich heller, sondern auch durch Leitungen miteinander verbunden. Die Beleuchtung konnte deshalb zentral gesteuert werden, was Vieles vereinfachte. Die Stadt Bern hatte dies früh erkannt und bereits 1843 die erste Gasbeleuchtung der Schweiz eingeführt. Guillaume Henri Dufour zog nach und initiierte ein Jahr später die Beleuchtung der Genfer Strassen. Im Dezember 1844 erhellten 300 Gaslampen die Calvinstadt. In den folgenden 16 Jahren wuchs deren Zahl auf rund 6000 Lampen an. Städte wie Basel oder Zürich folgten erst einige Jahre später, La Chaux-de-Fonds gar erst 1894 – zu einer Zeit, als die ersten Schweizer Städte bereits auf elektrische Strassenbeleuchtung umstellten.

Er beschleunigte den öffentlichen Verkehr
Auch bei der Anbindung Genfs an das französische Eisenbahnnetz – in erster Linie an die Handelsmetropole Lyon – hatte Guillaume Henri Dufour seine Finger im Spiel. Er machte sich für das Projekt stark und wurde nach seiner Zeit als Kantonsingenieur in den Verwaltungsrat der Compagnie de Lyon gewählt, die sich um die Errichtung der Bahnlinie kümmerte. Es ist auch Dufour zu verdanken, dass ab 1857 regelmässig Züge zwischen Genf und Lyon verkehrten. Damit übernahm die Stadt eine Vorreiterrolle im Schienenverkehr.

Er politisierte (widerwillig)
Trotzdem war Guillaume Henri Dufour fast 50 Jahre politisch aktiv. Zuerst als Vertreter in der eidgenössischen Tagsatzung, später wurde er ins Genfer Parlament gewählt. In den 1850er-Jahren war Dufour zudem während mehreren Jahren Mitglied des Nationalrats.
