
Die Landi von 1939
Am 9. Mai 1939 wurde in Zürich die vierte Landesausstellung eröffnet. Sie dauerte sechs Monate und zog über zehn Millionen Besucherinnen und Besucher an.
Eigentlich wäre die Landesausstellung für 1933 geplant gewesen, doch eine Terminkollision mit einem anderen Grossanlass und die Weltwirtschaftskrise machten den Organisatoren einen Strich durch die Rechnung. 1936 begannen schliesslich die Planungsarbeiten. Unter der Leitung von Armin Meili entstand in kurzer Zeit die bisher erfolgreichste Landesausstellung der Schweiz. Nicht nur besuchten über zehn Millionen Besucherinnen und Besucher den Anlass, auch bezüglich Finanzen war die Landi in Zürich Spitzenreiter: Sie erwirtschaftete einen Gewinn von über sechs Millionen Franken.
Doch die Zeiten waren unruhig. Die Nachwehen der globalen Krise war immer noch zu spüren und in Europa waren Hitlers Nazideutschland und Mussolinis faschistisches Italien zur ernsthaften Bedrohung geworden. Die Ausstellung war deshalb nicht nur eine Ausstellung, sondern wurde zum Zentrum der Geistigen Landesverteidigung. Diese war seit 1933 von Parlamentariern wie Nationalrat Johannes Huber oder Nationalrat Henry Valloton, Intellektuellen und Journalisten gefordert und 1938 vom Bundesrat quasi offiziell angeordnet worden. Entstanden ist nicht nur eine Aufforderung, sich auch geistig gegen allfällige Angriffe zu wehren, sondern auch die eigene Kultur zu pflegen und zu schützen. Die Botschaft des Bundesrates vom 14. Dezember 1938 an die Bundesversammlung betonte, dass die Verteidigung des schweizerischen Geistes nicht durch Defensive und Negation, sondern durch schöpferische Tat und schöpferische Aktion zu erfolgen habe. Für die Kulturwahrung und -werbung wurden jährlich 500'000 Franken zur Verfügung gestellt. Verwalten sollte das Geld eine zu gründende Stiftung namens Pro Helvetia.




