
Ein wilder Freiburger
Wie François Nicolas Constantin Blanc (1754–1818) im Streben um gesellschaftliche Anerkennung und politischen Einfluss in den Wirren der Revolutionen in Frankreich und der Schweiz gerne mal die Seiten wechselte.

Bei seiner Ankunft in Paris wird Blanc als Wachsoldat im Regiment der Schweizer und Graubündner Garden engagiert und erlangt bald den Dienstgrad eines Korporals. Bei einem Besuch in Charmey beginnt er eine Freundschaft mit dem späteren Senator in der helvetischen Republik Pierre Léon Pettolaz, mit dem er über lange Zeit einen Briefwechsel pflegt. Der Korporal verlässt die Garde und wird Sekretär des Herzogs von Luynes. Diese Funktion passt besser zu seinen Talenten und seiner Ausbildung. Während seiner Militärzeit und danach als Haushofmeister verfasst er mehrere umfangreiche Manuskripte über die Geschichte Freiburgs, die Fremdenlegionen und – anonym – über das Dorf, in dem er aufgewachsen ist. Zwei Mal, 1783 und 1787, bemüht sich Blanc erfolglos um die Aufnahme in die bürgerlichen Kreise der Stadt Freiburg.





Serie: 50 Schweizer Persönlichkeiten
Die Geschichte einer Region oder eines Landes ist die Geschichte der Menschen, die dort leben oder lebten. Diese Serie stellt 50 Persönlichkeiten vor, die den Lauf der Schweizer Geschichte geprägt haben. Einige sind besser bekannt, einige beinahe vergessen. Die Erzählungen stammen aus dem Buch «Quel est le salaud qui m’a poussé? Cent figures de l’histoire Suisse», herausgegeben 2016 von Frédéric Rossi und Christophe Vuilleumier im Verlag inFolio.