
Des Kaisers neue Grenze
Vor rund 1600 Jahren liess der römische Kaiser Valentinian I. die Rhein- und Donaugrenzen massiv ausbauen. Er wollte das Reich so vor den heranstürmenden Völkern des Nordens schützen.
Äusserst detailliert beschreibt der antike Schriftsteller Ammianus Marcellinus die damalige Zeit und ihre Probleme. Aus heutiger Sicht überraschend, schrieb er seine Texte – obwohl gebürtiger Grieche – grösstenteils in Latein.


Alltag im Wachturm
Der Tag einer römischen Grenzwache bedeutete vor allem das Beobachten der gegenüberliegenden Uferzone. Daneben mussten die Geräte und Waffen geflickt und gepflegt werden. Auch Rodungen rund um den Turm waren Teil des Alltags. Dies war nötig, um immer eine freie Sicht über den Rhein zu haben.

Jähzornig bis in den Tod
Am 17. November 375 n. Chr. starb Valentinian I. an den Folgen eines Schlaganfalls, den einer seiner gefürchteten Wutanfälle ausgelöst hatte. Er wurde nur 54 Jahre alt. Gerüchte hielten und halten sich jedoch, dass der Kaiser vergiftet worden sei. Nur drei Jahre nach seinem Tod überquerten rund 30'000 Alemannen und Franken den Oberrhein. Um 406 n. Chr. zogen sich die römischen Truppen vom Rhein definitiv zurück und richteten ihre Aufmerksamkeit auf ihr Heimatland Italien, wo sich die eingefallenen Westgoten breitmachen.