
Von der Burg zur Stadt – Umbruch im Spätmittelalter
Ungleiche Gegner aus der gleichen Gegend. Auf dem Schlachtfeld bei Sempach stehen sich 1386 einstige «Nachbarn» gegenüber. Die Zeit der Ritter und Burgen geht zu Ende. Die Zukunft gehört den aufstrebenden Städten.
Die Kraftprobe ist programmiert

Geschichte ist immer konkret
Einstige «Nachbarn»
![Ritter Johann [Hemmann] von Rinach (1360–1425)](https://blog.nationalmuseum.ch/app/uploads/ritter-johann-von-rinach-225x300.jpg)

Ritter Johann [Hemmann] von Rinach (1360–1425), (links, bzw. oben); Petermann von Gundoldingen, Schultheiss von Luzern (†1386), (rechts, bzw. unten). Zwei Epochen, zwei Welten. Um 1400 verlagern sich die Herrschaftszentren von den Burgen in die Städte. Rekonstruktionen im Museum zum Rathaus Sempach. Atelier Marcel Nyffenegger, Flurlingen ZH / wapico Bern
Die Herren von Rinach – blühender Adel

Die Schlacht bei Sempach als Tragödie und Wende
Exemplarisch: weg aus der Eidgenossenschaft, Karriere im Ausland


«Ach, willst Du mich nicht trösten mit deinem roten Mund, sieh, so sterbe ich»
Johann von Rinach, der 1386 überlebt, ist zwar Stammhalter des Geschlechts. Bekannter als er wird aber der Minnesänger Hesso von Rinach, der im 13. Jahrhundert lebt. Unter seinem Namen sind zwei Minnelieder mit sieben Strophen bekannt. Hier ein Auszug:
Süeze trœsterîn,
trœste mîne sinne
dur die minne dîn.
in der minne ich brinne [brenne],
von der minne fiure [Für, Feuer] lîde ich sende nôt [Sehnsuchtsschmerz].
hey mündel rôt,
wilt du mich niht trœsten, sich [sieh], sô bin ich tôt.
Die von Gundoldingen – Aufstieg nach Luzerner Art

Gundoldingen – ein historisches Scharnier


Nicht Bruchstelle, sondern Überlagerung
