
Schöner Wohnen im Wallis
Wer auf der Riederfurka unterwegs ist, kommt nicht um die Villa Cassel herum. Das eigenwillige Bauwerk von 1902 ist weitum sichtbar und war das ehemalige Feriendomizil eines gestressten Engländers.

Seine Bankgeschäfte und die damit zusammenhängenden Beratungen, die ihn unter anderem auch ins britische Königshaus brachten, waren lukrativ, sie gingen aber auch auf Kosten seiner Gesundheit. Zeit seines Lebens litt Ernest Cassel an Herz-Kreislauf-Problemen und Magenbeschwerden.
Die Idee zur Kur im Wallis kam von Sir William Broadbent, der – ganz im Zeichen des aufkeimenden Schweizer Tourismus – die Gegend bereits kannte. Trotz beschwerlicher Anreise kam Ernest Cassel in der Folge immer wieder ins Wallis. Er schien sich sogar mit der ihm zuerst primitiv erscheinenden Unterkunft des Hotels Riederfurka angefreundet zu haben. Übernachtete er doch immer wieder dort.



Blick in die noble Villa Cassel. Katrin Brunner und Pro Natura Zentrum Aletsch
Zuwenig Ruhe hatte, Gerüchten zufolge, der junge Winston Churchill, der zwischen 1904 bis 1913 in der Villa Cassel an der Biografie seines Vaters schrieb. Das Gebimmel der Kuhglocken ging ihm gehörig auf die Nerven. Sicher nervte er sich noch mehr, als es die Bauern ablehnten den Kühen die Glocken abzunehmen. Ernest Cassel löste das Problem mit einer kleinen finanziellen Spende. Ab sofort stopften die Hirten etwas Stroh in die Glocken.
