
Fingerringe aus der Zeit der Napoleonischen Kriege
Schmuck kann nicht nur Zierde, sondern auch ein Zeugnis historischer Ereignisse sein. Die umfangreiche Ringsammlung von Alice und Louis Koch umfasst mehrere Exemplare, welche die Ereignisse der stürmischen Zeit Napoleons aufgreifen.
Eines der frühesten Stücke der Sammlung Alice und Louis Koch ist ein farbenreicher, in Gold und Silber ausgearbeiteter und mit Rubinen besetzter Ring, der nach 1808 zur Feier des grössten militärischen Siegs von Napoleon Bonaparte – der Schlacht bei Austerlitz 1805 – gefertigt wurde. Nach dem Ende der Französischen Revolution im November 1799 war General Napoleon Bonaparte (1769–1821) schnell an die Macht gekommen. 1799 unternahm er einen Staatsstreich, stürzte die republikanische Führung des Direktoriums und ernannte sich selber zum Ersten Konsul. 1804 wurde er zu Napoleon I., Kaiser von Frankreich, ernannt. Diesen Titel hatte er bis zu seinem Exil 1814 inne. Unter seiner Herrschaft durchlief der Staat bedeutende politische und wirtschaftliche Reformen, die die Grundlage für das moderne Frankreich bildeten. Vor allem aber erinnert man sich wegen seines unersättlichen militärischen Ehrgeizes an ihn. Letzterer führte zu einem Krieg des Französischen Kaiserreichs und seiner Verbündeten gegen eine wechselnde Staatenkoalition, zu der unter anderem Österreich, Preussen, Russland, Schweden und England gehörten. Die Schlacht bei Austerlitz fand in Mähren im österreichischen Kaiserreich statt. Dort schlug Napoleon die österreichischen und russischen Armeen vernichtend. Auf dem Ring ist eine gemalte Miniatur des Treffens zwischen Napoleon und Kaiser Franz I. von Österreich vom 4. Dezember 1805 zu sehen, bei dem sie einen Waffenstillstand vereinbarten und den Rückzug Russlands beschlossen. Die Szene entstammt einem um 1806–1815 entstandenen grossformatigen Gemälde des romantischen Malers Antoine-Jean Gros (1771–1835), das im Museum des Schlosses Versailles zu sehen ist.
Die Sammlung
Die Ausstellung zeigt über 7000 Exponate aus der eigenen Sammlung und beleuchtet das handwerkliche und kunsthandwerkliche Schaffen der Schweiz über einen Zeitraum von rund 1000 Jahren. Die Ausstellungsräume sind ebenfalls wichtige Zeitzeugen und verbinden sich mit den Objekten zu einer historisch dichten Atmosphäre, die ein tiefes Eintauchen in die Vergangenheit erlaubt.


