
Chalet: Wie das Holz- zum Schweizerhaus wurde
Das Chalet steht wie kein anderes Haus für die Schweiz. Es waren Gäste aus dem Ausland, die den simplen Strickbau zum touristischen Topseller machten.
Chic
Herzig
Diese kam jedoch nicht nur im Ausland zum Einsatz. Auch in der Schweiz eignete man sich die Chaletformen an. An der Weltausstellung in Paris 1900 präsentierte sich die Schweiz zum Beispiel mit einem künstlichen Felsen, um den sich leicht verkleinerte Chalets gruppierten. Die Welt erfreute sich am Bild der herzigen helvetischen Holzhäuschen. Besonders in touristisch geprägten Regionen begann man diese auch in der Realität nachzubauen. Die Chalet-Schweiz entstand nicht zuletzt, weil sich die Schweizerinnen und Schweizer die ausländischen Klischees zu Nutze machten.
Heimelig
Und das Chalet? Auch das konventionelle «Schweizerhaus» erhielt in den letzten Jahren neue Impulse. Für eine zeitgemässe Weiterentwicklung der traditionellen Holzbauweise erhielt etwa die Bündner Gemeinde Vrin 1998 den Wakkerpreis. Indem es zum Nachdenken über ressourcenbewusstes Bauen oder die Zersiedelung der Landschaft einlädt, wirft das Chalet heute wichtige Fragen auf. Dabei bleibt es landauf, landab ein heimeliger Sehnsuchtsort. Damit erfüllt es bis heute die Absicht seiner europäischen Erfinderinnen und Erfinder.


