Der Landi-Stuhl
Der Landi-Stuhl gilt auch dank seiner Löcher als Design-Ikone. Die Geschichte einer Sitzgelegenheit...
Wie kaum ein anderes Möbelstück gilt der von Hans Coray (1906-1991) erfundene Landi-Stuhl als typisch schweizerisches Produkt. Der 1938 von Cory entworfene Gartenstuhl war ein Jahr später an der Landesausstellung in Zürich zu bewundern und stand damals für eine moderne und innovative Schweiz. Das verwendete Aluminium und die geflochtene Schalenform des Sitzes haben fast avantgardistisch Züge. Der Stuhl konnte nach der Landi für 15 Franken gekauft werden, geriet dann aber während Jahrzehnten in Vergessenheit.
Während des Zweiten Weltkriegs und im Zuge der geistigen Landesverteidigung verlagerte die Schweizer Bevölkerung ihre Möbelpräferenz eher auf das Material Holz und traditionelle bäuerliche Formen. Aluminium war nicht gefragt. Erst in den 1950er-Jahren wurde der Stuhl von Coray wieder hergestellt. Dabei verringerte sich allerdings die Anzahl Löcher von 91 auf 60, um den Stuhl stabiler zu machen. Nachdem sich mehrere Firmen im In- und Ausland an dem Stuhl versucht hatten, produziert die Schweizer Firma Vitra den Stuhl seit 2014. Das Redesign des Möbels, das wieder sehr nahe am Original von 1938 ist, begleitete Henriette Coray, die Witwe des Designers.
Der Landi-Stuhl gilt als einer der Meilensteine des schweizerischen Designs und wird dank der neuen Produktion auch im 21. Jahrhundert überleben.