Schneekanone, 1978, Aluminiumrohr mit zwei Düsen, Inbetriebnahme in Savognin.

Aus heiterem Himmel

Im Dezember 1978 war die ganze Schweiz schneefrei. Nur in Savognin tanzten die Flocken - dank der ersten Schneekanonen.

Andrej Abplanalp

Andrej Abplanalp

Historiker und Kommunikations-Chef des Schweizerischen Nationalmuseums.

«Die Bergspitzen der Schweiz sind praktisch schneefrei. In Savognin aber schneit es aus heiterem Himmel», schrieb das «Bündner Tagblatt» am 9. Dezember 1978. Zehn Schneekanonen zauberten an diesem Tag eine gut drei Kilometer lange Piste auf den grünen Hang im Kanton Graubünden. Die Inbetriebnahme der ersten Gross-Schneeanlage Europas war der Startschuss zu einem neuartigen Wintertourismus. Was damals eine Sensation war, ist heute in jedem grösseren Skigebiet eine Selbstverständlichkeit.

Erfunden wurde der Kunstschnee 1940 in Kanada. Ein Forscherteam untersuchte in einem Windkanal die Vereisung von Flugzeug-Düsentriebwerken. Bei Minustemperaturen sprühten die Wissenschaftler Wasser in eine laufende Turbine. Als unerwünschtes Nebenprodukt sammelte sich im hinteren Teil des Windkanals immer wieder Schnee an. Was die Forscher damals ärgerte, wurde später zu einer der grössten Innovationen des Wintersports.

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Ein kleiner Rückblick auf den ersten Einsatz der Schneekanonen 1978 in Savognin. © Savognin Bergbahnen AG

Aufbau der ersten Schneekanone ... Video: SRF

... und das sagten die Skifahrer dazu. Video: SRF

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