
Der wandernde Gelehrte
Wie der Gelehrte Paracelsus (1493–1541) seinen Leben lang durch Europa reiste und zu einem der berühmtesten Ärzte überhaupt wurde.



Er wurde aus der Stadt gejagt, war wieder einfacher wandernder Gelehrter und machte sich erneut auf in die Welt, reiste von Stadt zu Stadt, kam nach Colmar, Esslingen, Nürnberg und schliesslich St. Gallen und Appenzell, wo er eines seiner grössten Werke schrieb: Das Buch Paragranum. Liber quatuor columnarum artis medicae.

Im April 1541 lud der Fürstbischof Ernst von Bayern Paracelsus nach Salzburg ein, da er den Gelehrten treffen und ihn über die okkulten Künste referieren hören wollte. Diese und das Alphabet der Magie, das Paracelsus erfunden hatte, um die Namen von Schutzengeln auf Talismanen einzugravieren, waren eine Marotte des Kirchenprinzen. Paracelsus starb am 24. September 1541 mit 48 Jahren in der österreichischen Kleinstadt, fünf Monate nach seiner Ankunft, erschöpft von einem Leben des Herumwanderns, das er vor allem im Labor inmitten der Quecksilberdämpfe verbracht hatte.
Seine wissenschaftlichen Errungenschaften überdauerten die Zeit und waren umso mehr von Erfolg gekrönt, als die Sorbonne die Thesen des Schweizer Arztes 1578 verbot.

Serie: 50 Schweizer Persönlichkeiten
Die Geschichte einer Region oder eines Landes ist die Geschichte der Menschen, die dort leben oder lebten. Diese Serie stellt 50 Persönlichkeiten vor, die den Lauf der Schweizer Geschichte geprägt haben. Einige sind besser bekannt, einige beinahe vergessen. Die Erzählungen stammen aus dem Buch «Quel est le salaud qui m’a poussé? Cent figures de l’histoire Suisse», herausgegeben 2016 von Frédéric Rossi und Christophe Vuilleumier im Verlag inFolio.