
Jubel für die Blaublütigen
Queen Elisabeth II., Queen Victoria, Sisi und viele andere Royals reisten immer wieder in die Schweiz – und hinterliessen ihre Geschichten und Spuren.
So hiessen die demokratischen Schweizerinnen und Schweizer diese bekannten Adeligen frenetisch willkommen, wenn diese unter falschen Namen in die Schweiz reisten. Als die englische Queen am Bahnhof Luzern eintraf, wartete eine grosse Menge Schaulustiger auf sie, um ihr zuzujubeln. Die Luzerner Stadtpolizei musste das Publikum sogar im Zaum halten, damit es der Queen nicht zu nahe kam. Als Victoria später einen Ausflug auf die Rigi unternahm, sangen auf Kaltbad 200 bis 300 Personen der Königin zu Ehren «God Save the Queen», dazu durchbrachen Salutschüsse die damalige Stille der Berge.

TV-Beitrag über den Staatsbesuch von Queen Elizabeth II. im Jahr 1980. SRF
Umgekehrt hatten die reisenden Royals keine Mühe mit der Schweiz und dem Schweizer Volk. Obwohl das Inkognito nicht hielt, fühlten sich die Königinnen und Könige, die Kaiserinnen und Kaiser offensichtlich sehr wohl zwischen Basel und Chiasso; auch wenn ihre Motive für die Reise in die Schweiz so unterschiedlich waren wie die Royals selber. Einzelne kamen in die Schweiz, weil sie europäische Geistesgrössen treffen wollten, die damals in der Schweiz lebten und wirkten. Andere suchten die Schweiz auf, um sich zu erholen oder hier in Ruhe gelassen zu werden – etwa wie Queen Victoria, die sich in der Innerschweiz viele Sehenswürdigkeiten ansah, spazierte und die Landschaft aquarellierte.
Wieder andere wollten in der Schweiz weitere Mächtige auf neutralem Boden treffen oder kamen auf Staatsbesuch wie Kaiser Wilhelm II. Oder sie waren auf der Flucht und suchten ein ruhiges Exil wie der spätere Kaiser Napoleon III. von Frankreich. Manchmal war es auch ganz banal eine Einkaufstour, für teure Schweizer Uhren oder für Schweizer Waffen.