
Die unterschiedlichen Schicksale der Schweizer Mundarten
In der Deutschschweiz dominieren sie den Alltag, in der französischen Schweiz sind sie fast verschwunden und in der italienischen Schweiz spricht man sie nur unter Bekannten: die Dialekte. Die Gründe für diese Unterschiede sind in der Geschichte zu finden.

Kuhreien – alte Hirtenlieder – haben in den ländlichen Regionen der Schweiz Tradition, sowohl im Berner Oberland oder im Appenzellerland wie auch im Jura und in der Waadt. Eines der bekanntesten ist der «Ranz des vaches» aus dem Greyerzerland. Der Text ist in Freiburger Patois verfasst. RTS/YouTube
1547 protestierte der Genfer Jacques Gruet gegen den zunehmenden Einfluss von französischen Priestern. Er klebte einen Zettel mit einer Drohung an die Kathedrale Saint-Pierre, verfasst in Patois. Die erste Zeile lautet «Gro panfar, te et to compagnon gagneria miot de vot queysi», «Fettsack, du und deine Gefährten sollten besser den Mund halten!». Vertonung des Pamphlets von Jacques Gruet von 1547, gelesen von Olivier Frutiger, 2023. Archives d'Etat de Genève

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Vüna par ün: Don Francesco Alberti spricht im Tessiner Dialekt von Bedigliora, 1939. © Phonogrammarchiv der Universität Zürich