
Von Magiern zu Königen
Die Heiligen Drei Könige dürfen in keiner Krippe fehlen und sind Ausgangspunkt von zahlreichen Bräuchen und Traditionen. Ein Blick auf die Entstehungsgeschichte der drei wundersamen Besucher Jesu.
Es lohnt sich, einen genaueren Blick auf den Auftritt und die Geschichte der drei ehrwürdigen Besucher zu werfen, denn sie wurden nicht immer als Könige bezeichnet, sondern wahlweise als Magier, Sterndeuter oder Weise. Und auch ihre Darstellung hat sich im Laufe der Jahrhunderte dem jeweiligen Zeitgeist angepasst – bis heute.
Ihren biblischen Ursprung haben die drei Besucher im Matthäusevangelium. Matthäus berichtet von Sterndeutern, die den neugeborenen «König der Juden» huldigen wollen:
Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.
Ein weiteres wichtiges Element sind die Geschenke, welche die Magier dem Jesuskind übergeben. Auch deren Ursprung findet sich im Matthäusevangelium:
Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar.

Ebenso wichtig ist die Zahl Drei. Matthäus zählt drei Geschenke auf. In Darstellungen der Magier werden entsprechend drei Überbringer gezeigt. Doch die Drei symbolisiert darüber hinaus neben der Dreifaltigkeit Vater, Sohn und Heiliger Geist auch die christlichen Tugenden Glaube, Liebe und Hoffnung. Später werden den Drei Königen mit ihrer unterschiedlichen Herkunft weitere symbolische Dimensionen eingeschrieben: Sie repräsentieren mit ihrer Kleidung, Hautfarbe und ihrem Alter die drei damals bekannten Kontinente Afrika, Asien und Europa. So lautet denn die christliche Botschaft seit der Zeit um 1500: Die drei Besucher repräsentieren die gesamte Menschheit und die ganze Welt verneigte sich vor Jesus.


Und schliesslich erscheinen die Drei Könige als späte aber willkommene Gäste in jeder Krippe. Im 18. Jahrhundert ziehen Krippen in die bürgerliche Stube ein. Die Drei Könige gehören fast immer dazu und passen ihre Erscheinung der Mode und Region an.

