
Eine kurze Geschichte der Kreislaufwirtschaft
Der Begriff ist neu, doch das Prinzip so alt wie die Menschheit: In der «Kreislaufwirtschaft» werden Gegenstände wiederverwendet, recycelt oder repariert.
Dieser Wert der Dinge verminderte sich hauptsächlich durch zweierlei Entwicklungen: Die industrielle Revolution erlaubte es, Gegenstände günstiger zu produzieren, wodurch ihr Wert sank. Die zweite Entwicklung kann unter dem Begriff des «50er-Jahre-Syndroms» zusammengefasst werden. Damit ist die Überflutung der globalen Märkte mit billigem Erdöl in den 1950er-Jahren gemeint. Dadurch sanken die Transportkosten. Durch den Preisverfall des Erdöls sanken auch die Preise der anderen Rohstoffe, weil die Förderung dieser Rohstoffe durch das billigere Öl ebenfalls billiger wurde. In der Folge verloren auch die Produkte, zu denen sie verarbeitet werden stark an Wert. Sie wurden zu «Wegwerfprodukten» und die Abfallberge wachsen.
Ein Ansatz, diesem Ressourcenverbrauch entgegenzuwirken, besteht darin, das Design von Gegenständen so zu überdenken, dass sie reparierbar und wiederverwertbar sind. Sogenanntes Circular Design zeichnet sich dadurch aus, das Rohstoffe und die daraus hergestellten Gegenstände bereits in der Design- und Entwicklungsphase auf die Kreislaufwirtschaft ausgerichtet werden. Solche Lösungsansätze sind wichtig, blenden jedoch oft den dritten Grundsatz – das «Reduce», das Reduzieren – aus. Nicht zufällig steht dies an erster Stelle. Um den Ressourcenverbrauch effektiv zu senken ist ein Weniger, ein Verzicht, eine Reduktion unabdingbar. Ein Beispiel, sind sogenannte «Tiny Houses», also kleine Häuser mit weniger Fläche, weniger Energie- und Ressourcenverbrauch.


