Granit Xhaka ist das Herz der Schweizer Nationalmannschaft. Wenn er nicht auf dem Fussballplatz steht, geht der Basler gerne ins Museum. Foto: Sébastien Agnetti / 13 Photo

«Museen rufen in Erinne­rung, was war»

Granit Xhaka über Museen, Romanhelden und den WM-Pokal. Im Interview zeigt der Profifussballer seine kulturelle Seite.

Claudia Walder

Claudia Walder

Claudia Walder ist Autorin und Redaktorin, unter anderem für das Schweizer Reisemagazin Transhelvetica und das Magazin des Schweizerischen Nationalmuseums.

Granit Xhaka ist 1992 in Basel geboren und aufgewachsen. 2009 wurde der Sohn kosovo- albanischer Immigranten mit der Schweizer U17-Nationalmannschaft Weltmeister. 2012 wechselte er vom FC Basel ins Ausland und seit 2016 spielt er bei Arsenal FC. 2017 wurde er zum Schweizer Fussballer des Jahres gekürt.

Wer ist Ihr liebster Romanheld?
Xhaka: In meiner Kindheit war es Robin Hood.

Wer ist Ihr grösster Held der realen Welt?
Für mich ist jeder ein Held, jede eine Heldin, der oder die etwas leistet, was jemandem hilft. Das kann etwas ganz Kleines sein, aber für die betroffene Person eine grosse Wirkung haben.

Wer ist Ihr Lieblingskünstler?
Wenn Architekten als Künstler gelten, dann Herzog und De Meuron.

Was für Gedanken verbinden Sie spontan mit dem Begriff «Museum»?
Museen sind für mich Teil vom Gedächtnis dieser Welt. Sie rufen in Erinnerung, was war. Oft widmen sich Ausstellungen auch der Gegenwart, der Zukunft. Wichtig ist, dass ich bei Ausstellungen schnell den Zugang finde, dass ich mich angesprochen fühle, dass mich eine Exposition packt und fordert. Nur Bilder ansehen, die an Wänden hängen, finde ich nicht so spannend. Aber es gibt ja viele Museen, die auf Interaktivität setzen. Kunst lebendig werden lassen.

Welches Museum haben Sie zuletzt besucht?
Das FIFA Museum in Zürich.

Was hat Ihnen gefallen, was nicht?
Die Vielfalt und die Art der Ausstellung generell. Natürlich Fussball als zentrales Thema, aber dann auch die Vielfalt in den Präsentationen und die Interaktivität mit Optionen für eigene Reportagen – oder das Wiedersehen von ganz entscheidenden Szenen und Toren.

Welches ist Ihr Lieblingsmuseum?
Ich will mich nicht festlegen, aber ich würde gern mal das Museum of Modern Art in New York besuchen.

In welchem Museum sollte man sich in 100 Jahren an Sie erinnern? Und weshalb?
Das wird nicht nötig sein, es gibt unzählige andere Menschen, an die man sich vor mir erinnern soll. Ich bin in meinem aktuellen Beruf ja genügend ausgestellt. Das reicht vollauf.

Was war der eindrücklichste Moment, den Sie je in einem Museum erlebt haben?
Der WM-Pokal im FIFA Museum nur ein paar Zentimeter von mir entfernt. Da kommt man so auf gewisse Gedanken…

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