
Totentanz
Wie Niklaus Manuel Deutsch (1484–1530) die kriegerischsten Zeiten der Eidgenossenschaft durchlebte und zum Vorkämpfer der Reformation wurde.
Er war der Sohn eines ursprünglich aus Chieri im Piemont stammenden Apothekers, dessen Nachnamen er übernahm. Er germanisierte ihn und änderte «Aleman» zu «Deutsch». Dies zeigte er auch mit dem Monogramm auf seinen Werken: Ein Dolch unter den Initialen N. M. D.
Wie die ersten Bilder, Glasgemälde um 1508, vermuten lassen, liess der junge Berner sich bei einem Glasmacher ausbilden. Allerdings sind uns nicht alle Etappen seiner Ausbildung bekannt. Jedenfalls scheinen seine Anfänge von finanziellen Schwierigkeiten geprägt gewesen zu sein. Mit 25 Jahren heiratete er Katarina Frisching, die Tochter eines Berner Hauptmanns. Dank dieser Verbindung wurde er 1512 Mitglied des Grossen Rats.




Niklaus Manuel Deutsch hat der Nachwelt zahlreiche Werke hinterlassen, die überall auf der Welt zu bestaunen sind, unter anderem im Kunstmuseum Basel, im Kunstmuseum Bern, in Winterthur im Rahmen der Sammlung Oskar Reinhart, im Kupferstichkabinett in Berlin, im Getty-Museum in Los Angeles, im Louvre und in New York in der Frick Collection.

Serie: 50 Schweizer Persönlichkeiten
Die Geschichte einer Region oder eines Landes ist die Geschichte der Menschen, die dort leben oder lebten. Diese Serie stellt 50 Persönlichkeiten vor, die den Lauf der Schweizer Geschichte geprägt haben. Einige sind besser bekannt, einige beinahe vergessen. Die Erzählungen stammen aus dem Buch «Quel est le salaud qui m’a poussé? Cent figures de l’histoire Suisse», herausgegeben 2016 von Frédéric Rossi und Christophe Vuilleumier im Verlag inFolio.