
Auferstanden von den Toten
Im Marienheiligtum von Oberbüren (BE) bot die katholische Kirche des Mittelalters ganz besondere Dienste an: Tot geborene oder bei der Geburt gestorbene Kinder wurden kurz zum Leben erweckt, um getauft und danach bestattet werden zu können.
Als ob eine Totgeburt oder ein früher Kindstod nicht des Leids genug wäre: Die Vorstellung, ihr unschuldiges, ungetauftes Kind komme in die Hölle, muss für die trauernden Mütter und Familien unerträglich gewesen sein. Daraus schlugen Wallfahrtskirchen und Auferweckungsheiligtümer, sogenannte «sanctuaires à répit», Kapital: Sie versprachen, die toten Kinder kurzzeitig zum Leben zu erwecken, so dass sie getauft und bestattet werden konnten, um dann in geweihtem Boden zu ruhen.






