Spione am Genfersee
Die Sowjets erhielten während des Zweiten Weltkriegs wichtige Informationen aus der Schweiz. Spione des Roten Dreiecks wussten genau, was Hitler plante.
Ein Chalet als Spionagezentrale
Was aus den Spionen wurde…
Alexander Foote floh nach der Aufdeckung von Radós Gruppe nach Paris. Er erhielt den Befehl, umgehend nach Moskau zurückzukehren. Dort wurde Foote einem intensiven Verhör (Folter) unterzogen, um seine Loyalität zu überprüfen und um eine eventuelle Doppelagententätigkeit aufzudecken. Nachdem er die Befragung erfolgreich überstanden hatte, erhielt er eine neue Identität als Major Granatow.
Sándor Radó wurde 1947 in der Schweiz in Abwesenheit zu drei Jahren Gefängnis und 15 Jahren Landesverweis verurteilt. Aus seinem Exil in Kairo wurde Radó mit Gewalt in die Sowjetunion verbracht, wo er umgehend interniert wurde. Stalin begnadigte Radó später zu zehn Jahren Arbeitslager. Nach der Verbüssung dieser Strafe wurde er 1955 freigelassen und kehrte zurück nach Budapest.
Rachel Dübendorfer wurde 1944 kurzzeitig in der Schweiz inhaftiert. Im Oktober 1945 verurteilte sie ein Schweizer Militärgericht in Abwesenheit zu zwei Jahren Gefängnis. Sie floh über Kanada in die Sowjetunion, wo sie bis 1956 inhaftiert war und dann in die DDR entlassen wurde.
Otto Pünter leitete vor dem Ende der Roten Drei wichtige Informationen über die chinesische Gesandtschaft in Bern an die Sowjetunion weiter. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Pünter Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Bundeshausjournalisten und von 1956 bis 1965 Presse- und Informationschef der Schweizerischen Rundfunkgesellschaft (SRG).
Margrit Bolli wurde von einem Schweizer Militärgericht (Divisionsgericht 1A) 1947 wegen Nachrichtendienst gegen fremde Staaten zu zehn Monaten Gefängnis auf Bewährung und zu einer Geldstrafe von 500 Schweizer Franken verurteilt. Otto Pünter zahlte für sie eine Kaution, so dass die Funkerin freigelassen wurde.