
Die Kraft auf dem Rasen
Die über 100-jährige Geschichte des Fussballclubs Hakoah zeigt, wie wichtig der jüdische Sport für die Identitätsbildung und Integration von Jüdinnen und Juden in der Schweiz war.
Alle diese Erscheinungen prägten auch den Sportclub Hakoah aus Zürich, der 1921 gegründet wurde und ebenfalls klar auf die jüdische Kultur- und Religionsgemeinschaft Zürich ausgerichtet ist. Hakoah ist hebräisch und bedeutet «die Kraft». Von Beginn an war der Verein bestrebt, verschiedene Sportarten zu betreiben. So bildeten sich nach und nach auch eine Leichtathletik- und eine Tennis-Sektion. In den 1940er-Jahren wurde zur Gründung einer Schwimmabteilung aufgerufen. Dies war nichts Aussergewöhnliches, auch christliche Sportvereine waren in ihren Gründungsphasen polysportiv ausgerichtet. Schon früh war jedoch die Fussballabteilung die wichtigste Sektion des SC Hakoah. Später wurde nur noch Fussball gespielt und der Verein nannte sich dann nur noch Fussballclub.


Schicht- und milieuübergreifend will der Verein «die Pflege des Fussballspiels sowie die jüdischen Geselligkeit» fördern, wie eine der ersten Vorstandsmitteilungen im Jahre 1921 schrieb. Die Hakoahner und Hakoahnerinnen sollen demnach Teil des allgemeinen Fussball-Geschehens sein, aber man tut es als jüdische Sportler und Sportlerinnen. Beim FC Hakoah mitzumachen ist also eine Form der jüdischen Identitätsbestätigung und zugleich eine Form des Praktizierens der Zugehörigkeit zur Schweizer Gesellschaft.
Swiss Sports History

Dieser Text ist in Zusammenarbeit mit Swiss Sports History, dem Portal zur Schweizer Sportgeschichte, entstanden. Die Plattform bietet schulische Vermittlung sowie Informationen für Medien, Forschende und die breite Öffentlichkeit. Weitere Informationen finden Sie unter sportshistory.ch.


