
Schloss Chillon
Das Schloss Chillon ist für seine Schönheit bekannt und zählt zu den am besten erhaltenen mittelalterlichen Schlössern Europas. Die mittelalterliche Festung am Ufer des Genfersees in der Nähe von Montreux im heutigen Kanton Waadt war vom 12. bis ins 16. Jahrhundert Sitz der mächtigen Grafen von Savoyen, bis Berner Truppen sie 1536 eroberten. Im 18. und 19. Jahrhundert war das Schloss Inspirationsquelle für Schriftsteller und Dichter.




Die Berner besetzen Schloss Chillon

Ermutigt durch die demokratischen Ideale der Französischen Revolution (1789-1799) und mit Hilfe französischer Truppen, stürmten französischsprachige Bürger aus Montreux und Vevey das Schloss im Jahr 1798. Die Bernischen Besatzer leisteten keinen Widerstand. Seit 1803 gehört das Schloss dem Kanton Waadt. Weiterhin wurde im Schloss Chillon Munition gelagert, darunter Schiesspulver, und es diente als Gefängnis. Der Schweizer Archäologe Albert Naef (1862-1936) spürte die grosse Bedeutung des Gebäudes und begann Ende des 19. Jahrhunderts mit ersten Restaurierungsarbeiten, die bis heute andauern.
Von Schriftstellern, Philosophen und Dichtern gefeiert
Die Mauern Chillons unterwühlt
Der Genfersee, der sie bespült;
Es senkt wohl tausend Fuss hinab
Sich dieses öde Wassergrab,
In solcher Tiefe zeigt das Blei,
Dass dort des Sees Boden sei;
So ward dies alte Felsenschloss,
Das immer rings der See umfloss,
Vom Wasser und vom Wall umgeben,
Zu einem Grab für jedes Leben.
Und unser dumpfer Kerker lag
Auszug aus Lord Byrons «Der Gefangene von Chillon»