
De re metallica — ein Bestseller aus dem 16. Jahrhundert
Wie ein Chemnitzer Stadtarzt den Bergbau revolutionierte und warum er sein Buch in Basel drucken liess... Die Geschichte des Georg Bauer, besser bekannt unter dem Namen Georgius Agricola.


Die detaillierten Holzschnitte trugen ihren Teil zum Erfolg des Buches bei. ETH-Bibliothek Zürich
Agricolas Buch dokumentiert den Stand des Hüttenwesens in der frühen Neuzeit. Wer heute darin blättert muss feststellen, dass die Kunst der Eisengewinnung und Verarbeitung schon vor der Industrialisierung sehr entwickelt war. Es ist allerdings kein Praxishandbuch, eher ein theoretische Übersicht. Agricola beschreibt auch die Umweltschäden durch den Bergbau und die Erzverarbeitung. Die Ausbeutung der Erze verwüstete die Umgebung, die Schmelzöfen erschöpften die Baumbestände. Bei der Produktion von Quecksilber entstehen giftige Dämpfe, die den Hüttenarbeitern die Zähne ausfallen lassen.
Das Buch ist auch auf eine weitere Weise mit der Schweiz verbunden. Die Eisenbibliothek im Paradiesgut bei Schaffhausen dürfte weltweit eine der grössten Sammlungen dieses Buches besitzen. Total sind es 18, viele davon Erstausgaben in Latein, Deutsch, Italienisch, Französisch, Englisch, Tschechisch und Ungarisch.


