
Lob der Arbeit
Zum Tag der Arbeit wird das Lob der Arbeit gesungen. Die Anerkennung gilt den Arbeitenden, zugleich den Chronisten, Kunstschaffenden, Fotografen. Ihre Bildquellen zeigen Menschen bei ihrer Arbeit im Lauf der Zeit.
1. Feldarbeit


Der Räderpflug, ein Durchbruch der Agrartechnik: vorn das hölzerne Rädergestell, dahinter das Pflugmesser aus Eisen, das den Boden senkrecht aufschneidet und zusammen mit dem eisernen Streichbrett ganze Schollen nach oben drückt und umdreht, günstig für Nährstoffe und Aussaat. Geerntet wird mit der Sichel, gemahlen in der Mühle, angetrieben vom Wasserrad. Sachsenspiegel, um 1230. Universitätsbibliothek Heidelberg
2. Schreibarbeit

Der Heilige Geist konzentriert sich auf Gregor. Der Gemeinschaftsgeist lässt sich derweil bei den drei Kopisten nieder. Beseelt von ihrem Auftrag, arbeiten die famosen Gefährten in ihrem Kabäuschen, was das Zeug hält. Das Horn mit Tinte macht die Runde. Trotz Platznot und Bienenfleiss ein Hauch von Gemütlichkeit. Hinreissend.
3. Bauarbeit


4. «Martine, lieber Herre min, nun schenk uns nur gar dapfer in!»
Der Dolch liefert einen wichtigen Hinweis, obwohl nur sein Knauf zu sehen ist. Im Spätmittelalter müssen die Gäste beim Betreten eines Gasthauses Messer und Waffen abgeben. Aufgebrachte Zecher sollen sich im Streit kein Leid antun. Nur der Wirt trägt den Dolch auf sich. In seiner Gaststube hat er das Gewaltmonopol.

5. Teamarbeit

6. «Im düstern Auge keine Träne. Sie sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne.»

7. Disziplinierung im Fabriksaal

8. Zwei Seiten derselben Medaille
In diesem Umfeld wird in Hochdorf 1898 eine neue Ziegelei gebaut. Der imposante Neubau dient als perfekter Hintergrund für die feierlich selbstbewusste Präsentation von Mitarbeitenden und Produkten. Bis ins Letzte inszeniert, erhalten mehr als hundert Angestellte je ihren bestimmten Platz. Zuvorderst sitzen junge Arbeiter am Boden, andere leicht erhöht, damit sie gut sichtbar sind und trotzdem die oberen nicht verdecken. Auf den besten Plätzen die Geschäftsleitung, der Patron mit Stehkragen, aber auch die anderen Mitglieder unverkennbar: weisses Hemd, Krawatte, Hut, ernstes Gesicht. Dahinter, wie Ehrendamen, eine Reihe Arbeiterinnen. Nochmals weisse Hemden und Hüte, sofern vorhanden. Abgetreppt geht es weiter hinauf, nun ohne Krawatten. Am rechten Rand wird ein Karren zum Podest. In der obersten Reihe die Arbeiter aus der nahen Lehmgrube mit ihren blankgeputzten Schaufeln und Spaten. Verhaltener Stolz auf ihren unersetzlichen Beitrag zum Ganzen: ohne Lehm keine Ziegel.

9. «Das ist unser Werk!»

Gaudy trägt einen weissen Überzieher, damit sein schwarzer Anzug beim Inspizieren des Baus nicht schmutzig wird. Was ihm wohl durch den Kopf geht? Vielleicht ist er dankbar, dass es keine schlimmen Unfälle gab. Todesopfer waren hier keine zu beklagen. Bei einem anderen Kirchenbau Gaudys kurz zuvor, in Romanshorn, verunglückten drei Arbeiter tödlich. Nicht die ganze Siegermannschaft kam ins Ziel.
10. Was ist Arbeit? Was ist das Leben?
