
Der feministisch interpretierte Hodler der Ärztin Ida Hoff
Die aus Russland stammende Ida Hoff war um 1900 eine der ersten Studentinnen der Schweiz. Neben der Medizin setzte sie sich für die Rechte der Frauen ein. Geleitet wurde sie von ihrem feministischen Gewissen und ihrer Lust zu spotten. Das zeigte sich besonders am Zweiten Schweizerischen Kongress für Fraueninteressen 1921, wo sie in launigen Worten Ferdinand Hodlers Gemälde «Der Tag» feministisch neu interpretierte.


Derweil fokussierten die damaligen Journalisten auf Hodlers Weltbedeutung. Was sie aber besonders umtrieb, war Hodlers geistige Verbindung von Welsch und Deutsch. Von Geburt ein Berner und durch Erziehung ein Genfer, sei Ferdinand Hodler «ein Schweizerkünstler von tiefster Art» gewesen. Zwei Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs war ihnen die schweizerische Einigkeit das beherrschende Thema. Es klang noch immer an die unvergessene und staatsmännische Rede Carl Spittelers an, der sich im Dezember 1914 mit dem Titel «Unser Schweizer Standpunkt» leidenschaftlich für die Einheit der neutralen Schweiz eingesetzt hatte.
Die Bedeutung der Frauenfrage baute sich gemächlich auf, um 1928 mit der SAFFA einen ersten Höhepunkt zu erreichen und nach sehr vielen Ups & Downs 1971 zum Frauenstimm- und Wahlrecht zu finden.
Zum Weiterlesen
Ausführlicher Artikel anlässlich des 50. Todestages von Ida Hoff.


